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DUO VIOLINE-KLAVIER
Mit der Geigerin Franziska Pietsch hat Detlev Eisinger zwischen 2012 und 2018 immer wieder erfolgreich konzertiert, was zu etlichen CD-Einspielungen führte.
Von Publikum und Presse gleichermaßen enthusiastisch beurteilt, konnten sich beide Solisten als Duo, aber auch unabhängig voneinander, einen Namen machen.






Die erste gemeinsame CD mit Werken von Mozart, Beethoven und Brahms erschien 2014 beim Label Musicom.

Als das renommierte Label audite 2015 und 2016 CDs mit sämtlichen Werken für Violine und Klavier von Grieg und Prokofjew vorlegte, machten diese gleich Furore: Beide Einspielungen wurden für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.

Bald darauf erschien die dritte CD mit Werken von Szymanowski und Franck. Diese Aufnahme wurde von der Musikzeitschrift „Pizzicato“ mit dem „Supersonic“-Preis ausgezeichnet und erhielt eine Nominierung für den „International Classical Music Award“ (ICMA).
Rezensionen
Wiesbadener Kurier, 24. 10. 2017 - Axel Zibulski
Herzog-Friedrich-August-Saal der Wiesbadener Casino-Gesellschaft

SPIELTECHNISCHE GRENZEN SIND IHNEN FREMD

KAMMERMUSIK - Die Geigerin Franziska Pietsch und der Pianist Detlev Eisinger begeistern in Wiesbaden mit Prokofjew

Von Axel Zibulski

WIESBADEN - Schon das Pensum, das sich Geigerin Franziska Pietsch und ihr Klavierpartner Detlev Eisinger vorgenommen hatten, war außergewöhnlich. Im Herzog-Friedrich-August-Saal der Casino-Gesellschaft ließen sie auf ihre Mozart-Eröffnung nicht nur beide Violinsonaten Sergej Prokofjews folgen, sondern schlossen mit der A-Dur-Sonate des gebürtigen Belgiers César Franck ein weiteres Schwergewicht an.

Im zweiten Saisonkonzert des Vereins „Die Kammermusik“ konnten sich die 1969 geborene Geigerin und ihr zwölf Jahre älterer Duo-Partner nicht nur wegen ihrer außerordentlichen konditionellen Leistung über den großen Beifall eines Publikums freuen, das sich äußerst offen auch für rare Werke des Repertoires zeigte. Zu ihnen gehören gewiss die beiden Violinsonaten Prokofjews, an deren erster (f-Moll op. 80) er während des gesamten Zweiten Weltkriegs gearbeitet hatte, bevor David Oistrach und Lew Oborin sie 1946 uraufführten. Pietsch und Eisinger trafen deren angespannten Nerv genau, die scharfen, aber punktgenau platzierten Dissonanzen, die lähmende rhythmische Härte, auch die besonders makabren leisen Stellen, in denen, wie Oistrach später berichtete, Prokofjew den „Wind über den Kirchhof“ streichen hörte.

Ebenso aufschlussreich gelang die Auseinandersetzung mit der etwas früher vollendeten Violinsonate Nr. 2 D-Dur op. 94b, hier zurecht viel lichter und heller vermittelt – weniger, weil die Geigenstimme in der Erstfassung des Werks für Flöte gesetzt ist, sondern eher, weil sich Prokofjew den Fasslichkeitszielen des Sozialistischen Realismus darin weit deutlicher annäherte.

Elgars „Salut d‘amour“ als Zugabe

Der klugen Gegenüberstellung war eine angenehm unprätentiöse, natürliche, und stilsichere Auseinandersetzung mit Mozarts Sonate für Klavier und Violine G-Dur KV 301 vorausgegangen. In den klanglich opulenten, raumgreifenden Passagen von César Francks 1886 uraufgeführter Violinsonate A-Dur vermittelten Pietsch und Eisinger quasi-orchestrales Denken, während sie die rezitativische Fantasie des langsamen Satzes schön lyrisch bis gärend auskosteten. Wer musikalisch so tief an Sinn und Gehalt arbeitet, kann spieltechnische Grenzen gar nicht kennen.
Der große Abend endete mit Edward Elgars zugegebenem „Salut d’amour“.
pizzicato (Luxemburg), 12.07.2016 - Guy Engels

SERGEJ PROKOFJEW: Violinsonaten

SCHONUNGSLOSE EMOTIONALITÄT

Sergei Prokofjew: Violinsonaten Nr. 1 & 2, 5 Melodien; Franziska Pietsch (Violine), Detlev Eisinger (Klavier); 1 CD Audite 97.722; Aufnahme 11/2015, Veröffentlichung 05/2016 (68')

Düstere Zeiten begleiteten das Schaffen Prokofievs in den 30er Jahren. Josef Stalin verbreitete Angst und Terror über der ehemaligen Sowjetunion. Seine Säuberungen machten vor niemandem Halt, und so schwebte das Damoklesschwert auch ständig über Sergei Prokofiev und vielen seiner Komponistenkollegen. Die Ironie des Schicksals wollte es, dass Prokofiev und Stalin 1953 am gleichen Tag starben – der Diktator hochverehrt, der Komponist fast als Randnotiz. Die Jahre haben dieses Missverhältnis zurechtgerückt.

Prokofievs erste Violinsonate ist ein Spiegelbild des großen Terrors. Unsicherheit, Trauer, Zorn, zerklüftete Seelen schwingen überall mit. Franziska Pietsch und ihr Partner Detlev Eisinger haben ein feines Gespür für diese schreienden Zwischentöne. Ihre Interpretation ist schonungslos emotional, mit kantigen Passagen und radikaler Gegenüberstellung von zarter Lyrik und zerrissenen Welten.

Eine ähnliche, wenn auch abgemilderte Stimmung herrscht in der zweiten Sonate, in der die Interpreten vor allem den narrativen Charakter mit Hilfe klug eingestreuter Rubati hervorstreichen. Nichtsdestotrotz beeindruckt auch hier die Radikalität der Interpretation: die kompromisslose Extrovertiertheit einerseits sowie der neoklassizistische, leichte, kantable Ton andererseits.
concerti, Juli 2016 - Andreas Falentin
ENERGIEVOLL AUFGELADEN

Franziska Pietsch und Detlev Eisinger mit einer in jeder Hinsicht dynamischen Einspielung von Prokofjews Violinsonaten

von Andreas Falentin

Franziska Pietsch nähert sich der f-Moll-Sonate mit expressivem Ton und energiegeladenem Spiel. Sie führt dem Hörer die unzähligen, postmodern anmutenden Rhythmus-, Tempo- und Ausdruckswechsel überaus plastisch vor Ohren, auch wenn einige extrem ausschlagende Passagen nicht immer in die musikalische Linie eingebunden zu sein scheinen und ein wenig holzschnitthaft, ein wenig über-kraftvoll wirken. Erzählt dieses Ausnahmewerk der Geigenmusik des 20. Jahrhunderts in, wie bei audite üblich, hervorragender Klanggestalt, unüberhörbar von Chaos und Krieg, ist in der neoklassizistisch angelegten D-Dur-Sonate alles Fluss. Pietsch und ihr sehr exakt gestaltender Begleiter Detlev Eisinger modellieren diesen entspannt, lassen mit lyrischer Emphase wuchtig Idyllen aufblühen, bleiben aber die dem Werk mit leichter Hand eingeschriebenen, feinen ironischen Widerhaken in keinem Moment schuldig.
Online-Merker 2015 - Dr. Ingobert Waltenberger
EDVARD GRIEG: Violinsonaten
SPEKTAKULÄRER EINSTAND VON FRANZISKA PIETSCH UND DETLEV EISINGER
AUDITE - CD
Kennen Sie die Violinsonaten von Grieg? Nein? Ist nicht weiter schlimm, Sie sollten aber dieses Versäumnis nachholen. Ich habe selten was Schöneres und Packenderes gehört als die Sonate in c-moll, Op. 45. Nutzen sie jetzt die Gelegenheit und lernen sie diese prachtvolle Musik in der intensiv ausdrucksgeladenen Interpretation von Franziska Pietsch und Detlev Eisinger kennen. Noch dazu ist diese Neuerscheinung bei AUDITE die Debüt-CD der beiden Künstler.

Die dritte Sonate in c-moll dürfte ja zumindest Literaturkennern durch Thomas Manns Roman Doktor Faustus ein Begriff sein. Der große Romancier spielte diese Sonate auch selbst, was wahrlich verblüfft, denn die technischen Anforderungen sind enorm. Etwa 20 Jahre nach der zweiten Sonate entstanden, nannte Grieg sie selbst „die Weiträumige“. Die beiden Musiker auf der neuen CD vermögen es ganz traumwandlerisch, sowohl die „Peer Gynt-Stimmung“ als auch die raueren Scherzo-Rhythmen in einen ganz eigenen Erzählstrang zu fügen. Detlev Eisinger am Klavier ist für die melancholischere Unterlegung des teils eruptiven Violinspiels „zuständig“. Er verleiht der Wiedergabe die romantische Grundierung des nicht nur Naturmotiven entsprungenen Kampfes widerstreitender Charaktere. Mit zwei Seelen in der Brust hat der norwegische Komponist die Antinomien von Nähe und Distanz, von Leidenschaft und Verzagtheit, lyrischem Sangeston und expressiver Klangsprache kompositorisch durchmessen. Formal reich an Variationen und thematischer Spiegelung, Vorwärtsdrängen und Rückbezug vollendet Grieg hier seinen ganz spezifischen Weg der „Auseinandersetzung mit den klassischen Traditionen und ihre Neudeutung durch Mendelssohn und Schumann“. Norwegische Folklore wird nicht zum Programm, sondern erhöht den individuellen Reiz der Griegschen Tonsprache.

Franziska Pietsch (die schon mit 13 Jahren an der Komischen Oper in Berlin debütierte) auf der Violine geht ganz offensiv in die Musik heran und leuchtet noch die hintersten Ecken der Partitur quasi mit der Wünschelrute auf der Suche nach der musikalischen Wahrheit aus. Dabei geht es ihr nie um die vordergründige Schönheit des Tons. Dafür darf man eine klangmalerische Studie an dunklen Wolken, der Zartheit des Lichts, der ständig um und in sich fließenden musikalischen Sprache erleben wie kaum sonst wo. Ihr Geigenton deklamiert und singt, volkstümliches Fiedelspiel trifft auf salonhafte Virtuosität. Ihre Meisterschaft auf der Carlo Antonio Testore (1751) spiegelt das Genie Griegs.

Selbstverständlich bieten auch die beiden ersten Sonaten in F- und G-dur ansprechende und bereichernde Hörerlebnisse. Die dritte Sonate ist jedoch ein Urereignis.
Fono Forum, 01.08.2015 - Stephan Schwarz
Reingehört
Weniger norwegisch-melancholisch als vielmehr kraftvoll, mit bewusst großem und
persönlichem Ton, begegnet Franziska Pietsch Griegs Violinsonaten in dieser
Aufnahme. Mit überragenden geigerischen Fähigkeiten, großem Gespür für die
architektonischen Binnenstrukturen und Sinn für Nuancen gelingt ihr eine mehr als
hörenswerte Einspielung dieser Klassiker – an der auch der feinfühlig interagierende
Pianist Detlev Eisinger seinen nicht unwesentlichen Anteil hat. Volle Punktzahl für
Interpretation und Aufnahmetechnik.
Vorarlberger Nachrichten, 17.07.2015 -
Fritz Jurmann
Künstler:
Franziska Pietsch, Violine
Detlev Eisinger, Klavier

Album: Grieg Violinsonaten
Label: Audite

Von Edvard Grieg kennt der Durchschnittshörer gerade die Peer-Gynt-Suiten, „Aus Holbergs Zeit“ und das süffige Klavierkonzert.

Seine Klavier- und Kammermusik dagegen bleiben hierzulande fast ungehört, obwohl der Norweger gerade hier Wesentliches in seiner künstlerischen Entwicklung schuf.

Wertvolle Nachhilfe in Sachen Grieg bietet diese CD mit herausragenden, von Intensität und Tiefe geprägten Einspielungen seiner drei Violinsonaten durch das deutsche Duo Franziska Pietsch und Detlev Eisinger.
Die Sonaten, die Grieg selbst zu seinen besten Werken zählte, sind im Sog der norwegischen Volksmusiktradition entstanden und vereinen nordisches Flair mit Leidenschaft und Sanglichkeit.
pizzicato (Luxemburg), 18.08.2015 - Guy Engels
Urwüchsig nordisch
Edvard Griegs Musik lebt wesentlich von den volkstümlichen Klängen seiner Heimat.
Die Freundschaft mit den Komponistenkollegen Ole Bull und Richard Nordraak
sowie seine eigene Verbundenheit mit Norwegen haben Grieg geprägt und auch
geerdet. Vieles von dieser Bodenständigkeit hört man in der packenden und
spannenden Interpretation von Franziska Pietsch und Detlev Eisinger. Die
ausgefeilte Balance von kraftvollen Naturfarben, derben, burschikosen Tanzschritten
und gefühlvollen, zart-lyrischen Balladentönen machen diese Produktion zu einem
Hörerlebnis.
Das zupackende, schnörkellose Musizieren des Duos lässt nie Langatmigkeit
aufkommen. Ein unbeschwerter, leicht melancholischer Unterton weicht die harten
Kanten immer wieder auf, ohne in zuckersüße Volksromantik abzurutschen. Mit
Franziska Pietsch und Detlev Eisinger fühlt man sich wie in Griegs guter Stube auf
Troldhaugen.
Ruhr Nachrichten, 2014
"...Interpretationen in höchster Vollendung, sowohl was die Technik, als auch was den Ausdruck und erst recht, was das Zusammenspiel anging."